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Kondolenzen (1)
Sie können das Kondolenzbuch nutzen, um den Angehörigen Ihr Beileid zu bekunden, Ihrer eigenen Trauer Ausdruck zu verleihen oder um dem Verstorbenen einige letzte Worte des Abschieds mitzugeben.
Kondolenz
Von Christine Kettern, Kordel
03.11.2011 um 08:13 UhrVerlust
Man glaubt nicht daran, dass es
passieren könnte. Man denkt manchmal
daran, aber man will es nicht glauben.
Man denkt lieber nicht daran, weil verlieren
Angst macht. Nichts ist sicher.
Gegenstände verliert man leicht mal.
Man vergisst sie oder lässt sie liegen, man merkt
es oft nicht einmal. Manchmal vergisst man sogar, dass
man sie besitzt. Aber besitzen heißt nicht
auch behalten. Nichts ist sicher.
Gefühle kommen und gehen. Teilweise
wachsen sie und teilweise werden sie schwächer.
Sanfte Abschiede des Inneren, manchmal auch
hoffungslose und wilde,
Verlust wird zum Zustand im Stillen. Nichts ist sicher.
Und Menschen? Freunde? Ja, auch die.
Zuerst gewinnen sie Konturen, sie entstehen aus
dem transparenten Nichts.
Idee macht Materie zur Form.
Formen gewinnen Leben.
Aber Gefühle, wachsen, werden wichtig. Nichts ist sicher.
Belebte Konturen, feste Gestalten von Gefühlen
werden vergehen. Sie beginnen wieder damit, unscharf
zu werden. Vergessen setzt ein. Gefühle verlassen die Form.
Die Konturen werden still, leblos. Schweigend.
Das große Schweigen. Nichts ist sicher.
Was bleibt ist die dröhnende Stille. Leere unbelebte
Plätze im Innern, schweigend und wund.
Was man hatte, ist verloren und trotzdem ist mehr Platz.
Besitzen heißt verlieren.
Haben heißt hergeben und werden heißt vergehen.
Und das ist sicher.
Christine Kettern