Kristoffer Kristofferson

* 22.06.1936 in Brownsville
† 28.09.2024

Angelegt am 30.09.2024
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Über den Trauerfall (1)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Kristoffer Kristofferson, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Kristoffer „Kris“ Kristofferson

30.09.2024 um 12:16 Uhr von Redaktion

Kristoffer „Kris“ Kristofferson, geb. 22. Juni 1936 in Brownsville, Texas; gest. 28. September 2024 in Hana Maui, Hawaii war ein US-amerikanischer Country-Sänger, Songwriter und Schauspieler. Im Laufe seiner rund 60-jährigen Karriere verkaufte er alleine in den USA über sieben Millionen Alben. Er wurde dreimal mit dem Grammy ausgezeichnet und erhielt den Ehrenpreis für sein Lebenswerk.

Zu seinen bekanntesten Kompositionen gehören Me and Bobby McGee, Help Me Make It Through the Night und Sunday Morning Coming Down. 1985 schloss er sich mit Waylon Jennings, Willie Nelson und Johnny Cash zur Supergroup The Highwaymen zusammen.

Als Schauspieler war er in Filmen wie Alice lebt hier nicht mehr, Pat Garrett jagt Billy the Kid, Convoy oder Heaven’s Gate sowie der Blade-Trilogie zu sehen. Für seine Darstellung in A Star Is Born erhielt er 1977 einen Golden Globe.


Anfänge
Der Enkel schwedischer Einwanderer wurde 1936 als Sohn des Generals Lars Henry Kristofferson und Mary Ann Ashbrook in Texas geboren. In seiner Kindheit zog die Familie oft um. Er beendete die High School in San Mateo und besuchte das Pomona College in Kalifornien. 1958 erhielt er seinen Abschluss in Literatur. Er erhielt ein Rhodes-Stipendium für das Merton College der University of Oxford. In England, wo er seine ersten Musikstücke unter dem Namen Kris Karson aufnahm, blieb er zunächst erfolglos.

Nach seinem Universitätsabschluss in englischer Literatur 1960 heiratete er seine Jugendfreundin Frances Mavia „Fran“ Beer. Er trat in die US Army ein und wurde Hubschrauberpilot. Von 1962 bis 1965 war er in Bad Kreuznach stationiert. Anschließend sollte Kristofferson Literatur an der United States Military Academy in West Point unterrichten. 1965 verließ er jedoch die Armee und zog nach Nashville, um im „Mekka der Country-Musik“ eine Musikerkarriere zu beginnen. Er verdiente seinen Lebensunterhalt zunächst mit Gelegenheitsjobs und arbeitete als Hubschrauberpilot für eine Ölfirma im Golf von Mexiko. Als eine Speiseröhrenerkrankung seines Sohnes die Familie auch finanziell belastete, reichte seine Frau die Scheidung ein.


Karriere
1966 gelang ihm mit der von Dave Dudley aufgenommenen Single Viet Nam Blues ein erster kleiner Erfolg als Songwriter. 1969 spielte Roger Miller das von Kristofferson und Fred Foster geschriebene Me and Bobby McGee ein. Schließlich erkannte Johnny Cash Kristoffersons Talent und erzielte 1970 mit dessen Sunday Morning Coming Down einen Nummer-eins-Hit in den Country-Charts, in denen bereits ein Jahr zuvor Ray Stevens mit demselben Song vertreten war. Kristofferson erhielt einen Vertrag bei Monument Records. Die Blues-Sängerin Janis Joplin machte Me and Bobby McGee weltberühmt, und Kristofferson selbst wurde als Sänger mit Songs wie Loving Her Was Easier und Why Me erfolgreich. 1972 wurde seine Komposition Help Me Make It Through the Night in der Version von Sammi Smith mit zwei Grammys ausgezeichnet. Kristofferson arbeitete mit Produzent und Labelinhaber Fred Foster noch bis Juli 1982 zusammen.

1973 heiratete er die Sängerin Rita Coolidge. Die beiden, die ein gemeinsames Kind haben, waren auch als Duett erfolgreich und wurden zweimal als bestes Duo mit einem Grammy ausgezeichnet. Die Ehe wurde 1980 infolge von zunehmenden Alkoholproblemen Kristoffersons geschieden. Ab 1983 war er mit Lisa Meyers verheiratet, die Familie lebte mit ihren fünf Kindern ab 1992 auf der Hawaii-Insel Maui.

In den 1980er- und 1990er-Jahren trat Kristofferson, der sich unter anderem für die Sandinisten in Nicaragua engagiert hat, verstärkt mit politischen Liedern wie Sandinista, Don’t Let the Bastards Get You Down oder The Eagle & The Bear in Erscheinung. Internationale Erfolge verzeichnete Kristofferson von 1985 bis 1995 auch als Mitglied der Country-Band The Highwaymen, zusammen mit seinen langjährigen Freunden Johnny Cash, Willie Nelson und Waylon Jennings.

Am 31. Januar 1993 trat er im Hamburger Thalia-Theater beim „Internationale Künstler gegen Rassismus Festival“ auf. Er spielte die Songs „What about Me“, „They Killed Him“ und „Don’t Let The Bastards get you down“. Der Auftritt wurde im NDR-Fernsehen übertragen.

Bei der CMA-Awards-Verleihung 2004 wurde er in die Country Music Hall of Fame aufgenommen, zudem war er Mitglied in der Songwriters Hall of Fame. Nach einer längeren Pause meldete sich Kristofferson im März 2006 mit dem Album This Old Road zurück, 2009 folgte Closer to the Bone. 2012 veröffentlichte er unter seinem eigenen Label das Album Feeling Mortal. Im Juni 2016 erschien anlässlich seines 80. Geburtstags das Doppelalbum The Cedar Creek Sessions. 2015 listete die amerikanische Pop-Zeitschrift Rolling Stone Kristofferson auf Rang 87 der 100 größten Songwriter aller Zeiten. Im Frühjahr 2018 war er in den Vereinigten Staaten und Europa auf Tournee.

In seinen späten Lebensjahren litt er an Gedächtnisschwäche, deren Ursache als Alzheimer-Krankheit oder als Folge von Stößen gegen den Kopf beim Football, Rugby und Boxen diagnostiziert und die entsprechend medikamentös behandelt wurde. 2016 wurde er positiv auf Lyme-Borreliose getestet und frühere Medikamente wurden abgesetzt.

Im Januar 2021 beendete er seine Karriere als Musiker und Schauspieler. Er starb im September 2024 im Alter von 88 Jahren in seinem Haus in Hana auf Maui.

Instrumente
Kris Kristofferson spielte vorzugsweise Westerngitarren von Gibson, hauptsächlich J-45-Modelle. Ihm zu Ehren brachte die Firma die Kristofferson SJ-Signature-Gitarre heraus. Auch die Mundharmonika beherrschte er gut.


Kristofferson als Schauspieler
Neben seiner musikalischen Karriere war Kristofferson seit den 1970er-Jahren auch als Filmschauspieler tätig. 1971 gab er nach einer kleinen Rolle in The Last Movie sein Filmdebüt in Cisco Pike, in dem er neben Gene Hackman die Hauptrolle spielte. 1974 folgte mit Alice lebt hier nicht mehr ein weiterer Film, der Hauptdarstellerin Ellen Burstyn brachte er einen Oscar ein. 1976 spielte er in der Neuverfilmung von A Star Is Born an der Seite von Barbra Streisand. Für diese Rolle wurde er mit einem Golden Globe ausgezeichnet.

Häufig war Kristofferson auch als Hauptdarsteller in Spätwestern wie Sam Peckinpahs Pat Garrett jagt Billy the Kid zu sehen. In Convoy verkörperte er den Fernfahrer Rubber Duck, in der Blade-Reihe war er als Abraham Whistler zu sehen. In Heaven’s Gate von Michael Cimino spielte er die Hauptrolle. In Höllenfahrt nach Lordsburg Stagecoach trat er als Ringo Kid an der Seite seiner Highwaymen-Kollegen Cash, Nelson und Jennings auf.

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