Yacine Guedri

Yacine kam als 5 Jähriger im Jahre 2000 aus einem Kinderheim zu uns. Ein kleiner aufgeweckter Junge stand uns gegenüber und fragte immer wieder, darf ich jetzt bei euch wohnen. Man konnte diesen kleinen Erdenwurm nur ins Herz schließen. Im Laufe der Jahre wurde er unser Sohn. Wir seine Eltern. Er hat viele Menschen fröhlich gemacht. Man liebte ihn wie er war. Seine leibliche Mutter, die an dem Umstand das er ins Heim musste, nichts konnte, hatte über die Jahre mit uns liebevollen Kontakt . Sein leiblicher Vater war eigentlich nur inhaftiert und legte uns die Knüppel zwischen die Beine. Er hat an seiner Erziehung nie mitgewirkt. Ich habe viel nachgedacht. Ich habe an der Verhandlung des Unglücksfahrers im April beigewohnt als Zuschauer. Viele Gefühle sind geflossen. Zwischen Hass und Mitleid hin und her geschaukelt. Ich empfinde es Heute so. Yacine kommt nie mehr nach Hause. Wir können ihn nie mehr in den Arm holen. Viele reden von verzeihen. N E I N . Ich kann und will dem Fahrer für diesen Unfall nicht verzeihen. Er hat Yacine mit seiner Fahrweise getötet. Er schrie bei der Verhandlung, dass Yacine und der andere getötete junge Mann seine Brüder waren. Quatsch alles. Dafür hat er Yacine nicht lang genug gekannt. Er war wie Dreck mit Yacine umgegangen. Alle wissen auch warum. Yacine stand bei ihm in finanzieller Schuld. Auch kennen alle sein selbst gepostetes Bild noch im Notarztwagen aufgenommen von ihm. Auf seinem Rücksitz liegt ein Toter und er zeigt allen seine kleinen Schrammen die er erlitten hatte.